DBB unterstützt Strategie der Bundesregierung
Berlin, 15. Oktober 2019. Der Deutsche Brauer Bund (DBB) als Dachverband der Brauwirtschaft unterstützt das Ziel der Bundesregierung, im Rahmen der „Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten“ den Energiegehalt von Erfrischungsgetränken, insbesondere solcher, die sich durch die Art ihrer Aufmachung an Kinder und Jugendliche richten, nachhaltig zu reduzieren. Auch wenn Softdrinks wie etwa Limonaden oder Schorlen nur von einem Teil der rund 1.500 überwiegend handwerklichen Brauereien in Deutschland produziert werden, hat der DBB die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie von Beginn an konstruktiv begleitet und ist bereit, in Abstimmung mit Bundesregierung und Partnerbranchen einen Beitrag zur Erreichung der ambitionierten Ziele zu leisten.
Die „Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V.“ (wafg) strebt als Beitrag der Erfrischungsgetränke-Industrie – bezogen auf die Kategorie Erfrischungsgetränke und den Zeitraum 2015 bis 2025 – eine Zucker- und Kalorienreduktion von 15 Prozent an. In Anlehnung hieran empfiehlt der DBB als eigenständigen Beitrag für die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie seinen Mitgliedern, bei Erfrischungsgetränken dieser Kategorie ebenfalls eine auf das gesamte Portfolio bezogene Kalorienreduktion von 15 Prozent für die festgelegte Periode 2015 bis 2025 anzustreben.
Es handelt sich hierbei um eine freiwillige Initiative. Diese Prämisse ist auch mit Blick auf die kartell- und wettbewerbsrechtlichen Vorgaben von Bedeutung, da die Ziele der Reduktions- und Innovationsstrategie sich in keiner Weise nachteilig auf den funktionierenden Wettbewerb auswirken dürfen. Betriebe, deren Produkte im Fokus der Reduktions- und Innovationsstrategie stehen, entscheiden für sich, ob und wie sie sich als Hersteller an der Initiative beteiligen wollen. Der Deutsche Brauer-Bund als Dachverband steht Mitgliedsverbänden und Unternehmen beratend zur Seite.
Die Unternehmen der deutschen Brauwirtschaft stehen seit jeher für eine breite Vielfalt erfolgreicher und beliebter Produkte und haben bereits in der Vergangenheit einen bedeutenden Beitrag geleistet, das Sortiment zuckerfreier und zuckerreduzierter Getränke zu vergrößern. Diesen Weg setzt die Branche entschlossen fort.
Im Unterschied zu Getränkeherstellern in anderen Staaten Europas ist die deutsche Brauwirtschaft handwerklich und mittelständisch geprägt. Sie besteht ganz überwiegend aus kleinen und mittleren Unternehmen, die entweder überhaupt keine oder nur geringe Mengen bzw. wenige Sorten von Erfrischungsgetränken im Sortiment führen. Für diese Betriebe stellen sich besondere Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund begrüßt der Brauer-Bund die Absicht der Bundesregierung, eine praktikable Umsetzung der Strategie zu gewährleisten und die Belange handwerklicher Betriebe im Blick zu behalten.
Fest steht, dass eine nachhaltige und wirksame Reduktion von Zucker, Fetten und Salz in Lebensmitteln nur dann erfolgreich sein kann, wenn sich alle namhaften Verbände und Akteure beteiligen und überdies die Verbraucherinnen und Verbraucher die schrittweise Veränderung von Rezepturen im Markt etablierter Produkte auch akzeptieren. Letztlich bleibt es die Entscheidung des Konsumenten, welche Lebensmittel er kauft und konsumiert. Ohne Akzeptanz der Konsumenten kann eine Reformulierungsstrategie nicht erfolgreich sein.
Die „Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz“ der Bundesregierung steht für eine Ernährungspolitik, die in erster Linie auf eine Verbesserung der Ernährungskompetenz der Menschen in allen Lebensbereichen abzielt. Gemäß dem Koalitionsvertrag ist es ein Kernziel, Transparenz und Information für Verbraucherinnen und Verbraucher durch eine verständliche und vergleichbare Lebensmittelkennzeichnung zu gewährleisten, um eine ausgewogene Ernährung zu erleichtern. Anfang 2019 hatte der Deutsche Brauer-Bund gemeinsam mit dem Verband Private Brauereien Deutschlands eine Initiative für mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Bier gestartet. Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, dass die Brauereien in Deutschland künftig auf freiwilliger Basis alle Biere auf dem Etikett mit der Angabe des Brennwertes (Joule/Kalorien) versehen. Die Umstellung und Anpassung der Etiketten wird schrittweise erfolgen. Im Unterschied zu anderen alkoholischen Getränken wie Wein, Sekt oder Spirituosen stehen heute schon auf gesetzlicher Grundlage bei jedem deutschen Bier dessen Zutaten auf dem Etikett. Künftig soll auch der Energiegehalt gekennzeichnet werden als Beitrag zu einer umfassenden Verbraucherinformation.